CHANGE

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CHANGE - Charging-Net Accelerating Next Generation E-Micromobility

 

Herausforderung

Der Beitrag, den Mikromobilitätsangebote, wie beispielsweise E-Kickscooter, E-Aufsitzroller oder Fahrräder in der Stadt leisten können, ist enorm. So sind rund 15% der innerstädtischen und relevanten Fahrten kürzer als 8 Kilometer. Ein Fallbeispiel aus München zeigt, dass pro Jahr um die 80.000 Tonnen CO2 und je Einwohner und Einwohnerin 4 Stunden Stauzeit eingespart sowie zusätzlich 130 Hektar freiwerdende Grünfläche gewonnen werden könnten, wenn nur 8% bis 10% der innerstädtischen Fahrten mit Mikromobilitätsangeboten zurückgelegt werden würden.

Die Hauptursache für die Probleme der Mikromobilitätsangebote liegen darin begründet, dass elektrisch betriebene Mikromobilitätsfahrzeuge (MM-Fahrzeuge) bzw. deren Akkus meist durch Servicepersonal zum Aufladen eingesammelt werden müssen. Das regelmäßige Sammeln und Aufstellen der MM-Fahrzeuge führt zu hohen Kosten und Emissionen.

Weiterhin werden E-Kickscooter häufig unkontrolliert auf dem Gehweg abgestellt und behindern dort im schlimmsten Fall Passanten und Passantinnen. Dadurch entsteht ein erheblicher Aufwand für das Ordnungsamt und für die Mikromobilitätsanbieter. Zusätzlich schadet es dem Stadtbild und trägt nicht zur Akzeptanz von MM-Fahrzeugen als echter Baustein für die Mobilitätswende bei.

 

Methodik

Mit dem Ansatz einer dezentralen Ladeinfrastruktur wird die Flexibilität des Free Floatings erhalten und die Vorteile des stationsbasierten Ladens genutzt. Dies wird durch eine großflächige Verteilung der Ladepunkte erreicht, sodass engmaschig geladen und geparkt werden kann.

Die kostengünstige Verteilung wird dadurch ermöglicht, dass bereits stromführende Infrastruktur zur Installation der Ladepunkte genutzt wird. Zum Laden von MM-Fahrzeugen reicht ein 230 Volt Haushaltsanschluss, um innerhalb von 3 bis 4 Stunden einen leeren Akku vollständig aufzuladen. Diese Anforderung wird von den knapp 69.000 vorhandenen Straßenlaternen und über 700 Bushaltestellen allein in Stuttgart sowie von Betrieben wie Gastronomien und Parkhäusern erfüllt. Die Ladepunkte des Projektpartners Leon-Mobility sind so ausgelegt, dass sie an den jeweiligen Installationsplätzen effizient montiert und abmontiert werden können. Die entnommene Ladeleistung für die vollständige Ladung eines Akkus ist so gering, dass eine leistungsgenaue Abrechnung nicht notwendig ist und stattdessen über eine Ladepauschale abgerechnet werden kann.

Über die App der Mobilitätsanbieter werden die Nutzenden über spezielle Incentivierungs-Algorithmen motiviert die Fahrzeuge an bestimmten Ladepunkten anzuschließen. Damit lässt sich zielgenau auf eine Verteilung der Fahrzeuge einwirken, die eine optimale Einsparung von CO2-Emissionen begünstigt und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit erhöht. Ein aktives Aufsammeln der Fahrzeuge ist nicht mehr oder nur vereinzelt notwendig.

 

Ergebnis

Durch den gewählten Lösungsansatz ergeben sich folgende Vorteile:

  • Mikromobilität ist dort verfügbar, wo sie benötigt wird. Durch die Nutzung vorhandener Infrastruktur ist eine großflächige und zielgenaue Verteilung möglich, wodurch Kosten gespart, die Verfügbarkeit der Fahrzeuge erhöht, die Fahrzeuge kontrolliert abgestellt und mehr CO2-Emissionen eingespart werden können.
  • Die Ladelösung ist offen für alle interessierten Mikromobilitätsanbieter. Servicefahrten werden obsolet, wodurch sich Mikromobilitätsanbieter Kosten einsparen, sich auf ihre Kernprozesse fokussieren können und der CO2-Ausstoß durch die Servicefahrten weitgehend vermieden werden kann.
  • Es sind keine Baugenehmigungen für neue Ladestationen notwendig.
  • Weniger Flächen müssen versiegelt werden.